#FreiburgEntscheidetSich: Initiative zur Organspende startet
Gemeinsames Ziel ist es, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, sich beim Thema Organ- und Gewebespende zu entscheiden, die Entscheidung zu dokumentieren und mit anderen darüber zu sprechen. Schirmherr ist Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn. Geplant sind Aktionen, Info-Veranstaltungen, Social-Media-Aktivitäten und vieles mehr. Neue Partner sind jederzeit willkommen. Aktuelle Informationen finden sich unter www.freiburgentscheidetsich.de.
„Wir wollen mit der Kampagne einen Denkanstoß geben. Denn das Thema Organspende darf kein Tabu mehr sein. Jede und jeder sollte sich darüber informieren und dann eine persönliche Entscheidung treffen. Das ist für viele unserer Mitmenschen überlebenswichtig“, sagt Oberbürgermeister Martin Horn.
Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stehen 84 Prozent der Befragten einer Organspende offen gegenüber. „Auf unseren Intensivstationen stellen wir leider fest, dass gerade einmal jeder Siebte seinen Willen zur Organspende schriftlich festgehalten hat“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. „Eine klar dokumentierte Entscheidung entlastet die Angehörigen und kann potenziell Leben retten. Darum gilt: Entscheidend ist, dass sich jeder entscheidet. Hier kann das digitale Organspenderegister eine wichtige Rolle spielen. Es ist ein starkes Zeichen, dass die Kampagne #FreiburgEntscheidetSich von so vielen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft getragen wird.“
Burkhard Tapp vom Bundesverband der Organtransplantierten e.V., Regionalgruppe Südbaden, teilt seine persönliche Perspektive: „Mir hat die Organspende bis heute 22 Lebensjahre geschenkt. In meiner monatlichen Sprechstunde im Universitätsklinikum erlebe ich, dass die Entscheidung für eine Organspende für schwer kranke Patientinnen und Patienten überlebenswichtig ist. #FreiburgEntscheidetSich erinnert uns auch daran, dass hinter jeder Statistik ein Leben steht, eine Familie, eine Geschichte. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass mehr dieser Geschichten ein glückliches Ende finden.“
Dr. Christina Schleicher, Geschäftsführende Ärztin der Region Baden-Württemberg der Deutschen Stiftung Organtransplantation, spricht die Dringlichkeit an: „Wir konnten die Organspendezahlen in Baden-Württemberg dank des großen Engagements aller Beteiligten bei der Erkennung potenzieller Organspender zuletzt zwar steigern, aber angesichts der vielen Menschen auf den Wartelisten sind sie immer noch viel zu niedrig. Die oft fehlende Dokumentation der Entscheidung bleibt nach wie vor eine große Herausforderung für Ärzte und Angehörige gleichermaßen.“
Allein am Universitätsklinikum Freiburg warten rund 380 Menschen auf ein oft lebensrettendes Spenderorgan, bundesweit sind es rund 8.400 Menschen. 21 Organspender:innen wurden im Jahr 2023 vom Universitätsklinikum Freiburg erfolgreich vermittelt, bundesweit der höchste Wert. Insgesamt konnten 2023 aus Baden-Württemberg 397 Organe bundesweit sowie im Ausland transplantiert werden: 206 Nieren, 104 Lebern, 45 Herzen, 35 Lungen und 7 Bauchspeicheldrüsen.