Grundlage dafür ist im Urteil der Befragten vor allem eine Verbesserung der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen durch die Politik. 51 Prozent der Teilnehmenden sind besorgt, dass die Zahl der Arzneimittelhersteller in Deutschland in den nächsten fünf Jahren deutlich sinken wird.
Eine absolute Mehrheit von 81 Prozent fordert deshalb, dass Deutschland unabhängiger von globalen Lieferketten werden muss. Ebenso sind 82 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von pharmazeutischen Unternehmen sowie für die pharmazeutische Forschung und Produktion in Deutschland schaffen muss. Dabei sollte die Bundesregierung hierzulande tätige Pharmaunternehmen und damit auch den Pharmastandort Deutschland insgesamt stärker als bislang schützen, beispielsweise vor Insolvenzen und Abwanderungen (76 Prozent).
Die Befragten kritisieren auch die hohen Medikamentenkosten, die 72 Prozent als zu hoch einstufen sowie die übermäßige Bürokratie im Gesundheitssystem, die laut 77 Prozent der Teilnehmenden zur Kostensteigerung beiträgt.
Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, betont die Dringlichkeit der Lage: "Lieferengpässe bedeuten nicht nur eine Gefahr für die Gesundheitsversorgung, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland, für Fortschritt, Wohlstand und Arbeitsplätze. Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt und gemeinsam mit der Pharmaindustrie nachhaltige Lösungen entwickelt. Wir brauchen keine Subventionen, aber Rahmenbedingungen, in denen wir auskömmlich forschen, entwickeln und produzieren können."
Für die repräsentative Umfrage wurden nach Angaben des BPI 1.003 Personen in Deutschland ab 18 Jahren im Zeitraum vom 3. Mai bis 6. Mai 2024 durch das Marktforschungsinstitut INSA-Consulere Jahren online befragt. Die Umfrage ist gestützt auf der permanenten Telefon-Befragung INSA-Perpetua Demoscopia.
Hier finden Sie alle Ergebnisse der INSA-Umfrage "Pharmastandort Deutschland".