Die Ergebnisse der ARI-Mediennutzungsstudie zeigen: Digitale Kanäle sind ein fester Bestandteil der medizinischen Informationsbeschaffung und gewinnen bei jüngeren Ärzten zunehmend an Bedeutung. Mehr als die Hälfte der befragten Ärzte informiert sich beruflich überwiegend aus digitalen Quellen – jüngere Ärzte unter 40 Jahren setzen gar zu zwei Dritteln auf digitale Medien. Mediziner schätzen dabei die Bandbreite der digitalen Informationsmöglichkeiten – vor allem Fort- und Weiterbildungsangebote sind für Healthcare Professionals (HCPs) zentrale digitale Informationsquellen.

Ärztliche Informationskanäle – auf die Flexibilität und den richtigen Mix kommt es an
Für die ARI-Studie wurden über 1.000 Ärzte verschiedener Fachrichtungen aus dem deutschsprachigen Raum auf den Ärztenetzwerken coliquio, DocCheck und esanum zu ihrer beruflichen Mediennutzung befragt und liefern so ganzheitliche Erkenntnisse zum Nutzungsverhalten: Insgesamt setzen Ärzte im hauptberuflichen Kontext verstärkt auf Online-Medien, sodass digitale Quellen im Schnitt 59 Prozent ihrer Mediennutzung ausmachen. Bei jüngeren Ärzten (unter 40 Jahren) steigt der Anteil digitaler Medien auf 66 Prozent. Zu beachten ist bei den Ergebnissen aber sicherlich, dass es sich bei den befragten HCPs um Nutzer der genannten Ärztenetzwerke handelt, die also möglicherweie eine größere Affinität zu digitalen Medien (und Ärzte-Communities) haben als der Durchschnittsarzt.

Die vielseitige Nutzung digitaler Quellen zeigt die zentrale Rolle des digitalen Informationsaustausches, wobei die Ärztenetzwerke eine feste Säule der Informationsstrategie seien, wie die Initiatoren der Studie – allesamt Ärztenetzwerke – naheliegenderweise festellen. Die digitalen Quellen zeichnen sich durch eine breitgestreute Nutzung aus: Sechs verschiedene Informationsquellen erzielten hier Relevanzbewertungen von über 80 Prozent und bestätigen so, dass Mediziner im Bereich der digitalen Inhalte die Bandbreite der Informationsangebote schätzen und nutzen. Webseminare und Fortbildungen sowie digitale Lernplattformen liegen hier vorne.

Besonders überzeugen können digitale Inhalte, laut qualitativer Nachbefragungen, durch die orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit, Aktualität sowie Vielfalt des Angebots. Ärztenetzwerke böten HCPs dabei die Möglichkeit, ein breites Angebot aus Fachwissen, Fortbildungen sowie kollegialem Austausch an einem digitalen Ort abzurufen und könnten eine wichtige Rolle als Informationsquelle und Bindeglied zwischen Ärzteschaft und Gesundheitsunternehmen spielen, da sie eine Vielzahl an digitalen Services in ihrem Angebot bündeln, wie coliquio, DocCheck und esanum in einer gemeinsamen Pressemitteilung betonen.

Trotz des Trends zur Digitalisierung bleiben Fachzeitschriften aber weiterhin eine zentrale analoge Informationsquelle. Die relevanteste analoge Informationsquelle ist jedoch der persönliche Austausch, gefolgt von Kongressen – die Fachzeitschriften liegen auf Platz 3. Der Außendienst hingegen zählt, laut dieser Befragung, nicht zu den wichtigsten Informationskanälen. Die Ergebnisse deuten insgesamt darauf hin, dass für eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie ein ausgewogener Mix verschiedener Medien und Kanäle entscheidend ist.

■ Hintergrund der Studie – am digitalen Puls der Ärzteschaft
Die Ärztenetzwerke coliquio, DocCheck und esanum arbeiten täglich für und mit Ärzten an verschiedensten HCP-Inhalten. Aus diesem gemeinsamen Interesse am digitalen Nutzungsverhalten und Online-Medienkonsum deutschsprachiger Ärzte ist die Forschungsgemeinschaft ARI (Activity – Reachability – Interaction) sowie die neue Mediennutzungsstudie entstanden. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich hierfür einen gemeinsamen Code of Conduct für die wissenschaftliche Zusammenarbeit auferlegt.



Die Dimension Aktivität steht in der Studie für die verschiedenen Aspekte der individuellen Nutzung von Informationsquellen und deren Handlungsimplikationen, zum Beispiel der Konsum von digitalen Fachzeitschriften im Zusammenhang mit der Bestellung weiterführender Informationsmaterialien. Die Dimension Reichweite wird gemessen, indem der Nutzungsgrad einzelner Informationsquellen evaluiert und zueinander ins Verhältnis gesetzt wird. Die Dimension Interaktion schließlich umfasst alle Reaktionen und Formen des Austauschs, die mit einem Medium stattfinden oder mit dem Konsum eines Mediums einhergehen, zum Beispiel die wahrgenommene Relevanz, Präferenz oder das Aktivierungspotenzial einer Informationsquelle.

Der Fokus der Kooperation der drei Unternehmen ist eindeutig: „Unser gemeinsames Ziel ist es, mehr Wissen über die wirklich relevanten Online-Kanäle für die unterschiedlichen ärztlichen Zielgruppen zu liefern. Mit den vorliegenden Ergebnissen der ARI-Studie laden wir zur Weiterentwicklung dieses Wissensstands und zur Schaffung von mehr Transparenz über das Informationsverhalten von Deutschlands Ärzten ein“, sagen Katharina Radunz (coliquio GmbH), Julia Kroll (DocCheck Community GmbH) und Tom Renneberg (esanum GmbH).