Die SFS-Analyse zur Diskrepanz zwischen anfallenden Kosten und verfügbaren finanziellen Kapazitäten zeigt, dass die Kosten für die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen in den letzten acht Jahren weltweit gestiegen sind und das Wachstum des entsprechenden Bruttoinlandsprodukts (BIP) – ein Schlüsselindikator für die Möglichkeiten eines Landes zur Finanzierung von Gesundheitsausgaben – nach wie vor übersteigen. Dies setzt einen langfristigen Trend fort. Zudem hat sich das Tempo dieses Kostenwachstums deutlich über die Inflationsrate hinaus beschleunigt.

Zu den weltweit spürbaren Treibern für den Anstieg der Gesundheitsausgaben gehören unter anderem die alternde Gesellschaft die steigenden Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente,  das Aufkommen teurer Behandlungsmethoden wie Biologika und Gentherapien, der generelle Fachkräftemangel sowie die Abwehr von Cyber-Bedrohungen. Um die finanzielle Tragfähigkeit der Gesundheitssysteme langfristig zu sichern, muss die Summe dieser Belastungen bewältigt werden.

Technischer Fortschritt gilt als ein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Moderne Medizintechnik und sogenannte Smart Hospitals erlauben neben neuen Behandlungsmöglichkeiten auch kosteneffizientere Prozesse. Die technologische Reform der Gesundheitssysteme weltweit erfordert jedoch umfangreiche Investitionen. Wenn sich die Kapitalbelastung durch den Erwerb neuer Technologien reduziert und wertvolle finanzielle Mittel nicht in Abschreibungen gebunden werden, könnten die Effizienzsteigerungen schneller umgesetzt werden. Hier kommen die Vorzüge spezialisierter Finanzdienstleistungen ins Spiel.

Penny Pinnock, Business Development Manager bei Siemens Financial Services, erklärt: „Finanzielle Effizienz ist ebenso wichtig wie technologische Effizienz. Wenn Kapitalkosten in Betriebskosten umgewandelt werden können (durch Nutzung von Drittmittelkapital), können sich Gesundheitsorganisationen transformieren, ohne ihre finanziellen Mittel zu binden. Beispielsweise können Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz finanziert werden, indem zukünftige Einsparungen in flexiblen Finanzierungsstrukturen schon jetzt nutzbar werden. Bestehende Geräte können auf höhere Leistungsstandards aufgerüstet werden. So ermöglicht flexible, privatwirtschaftliche Finanzierung Transformation und neue Arbeitsweisen.“

Methodik
Um die anhaltende Ausweitung der Kluft zwischen Gesundheitsausgaben und verfügbaren Mitteln darzustellen, hat Siemens Financial Services (SFS) einen Index der Gesundheitsausgaben erstellt und mit den Indizes der Inflation und des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verglichen. Das BIP dient dabei als Indikator für die verfügbaren Mittel zur Finanzierung von Gesundheitsausgaben – unabhängig davon, ob diese aus staatlichen/steuerfinanzierten Systemen oder aus Versicherungssystemen stammen. Die Indexvergleiche umfassen den Zeitraum von 2016 bis 2024.
Die vollständige Studie „Kostenanstieg im Gesundheitswesen – Lösungsansätze für eine komplexe Herausforderung“ finder sich hier.