■ Sanofi sponsert im großen Stil
Zu den offiziellen Sponsoren der diesjährigen Olympischen Spiele gehört der französische Pharmakonzern Sanofi. Das Unternehmen hat eine Premium-Partnerschaft geschlossen. Die finanziellen Modalitäten wurden nicht offiziell bestätigt, doch nach Angaben der Zeitung „Le Parisien“ hat sich die Firma den Deal zwischen 80 und 150 Millionen Euro kosten lassen. Auf den Webseiten der Firma werden die Hintergründe für das Sponsoring so beschrieben:
„Wie die Olympioniken und Paralympioniken stellen wir uns jeden Tag der Herausforderung, besser zu sein, weiterzugehen und uns niemals zufrieden zu geben, während wir den Wundern der Wissenschaft nachjagen, um das Leben der Menschen zu verbessern. Bei den Olympischen und Paralympischen Spielen Paris 2024 geht es nicht nur um Sport, es geht um Mut, Widerstandskraft, Teamwork und darum, etwas in der Welt zu bewirken.“
Die positive Botschaft will Sanofi auch in das eigene Unternehmen hineintragen. „Indem wir den Sport und den Schwung der Spiele von Paris 2024 nutzen, haben wir die Möglichkeit, die Wissenschaft integrativer, zugänglicher und sinnvoller für alle zu machen und ein echtes Vermächtnis zu schaffen, das unserem Ziel entspricht. Dies beginnt mit dem Aufbau eines mutigen, offenen und integrativen Arbeitsplatzes, an dem jeder sein Potenzial entfalten kann.“
■ Eli Lilly und das Team USA
Schon im Vorfeld der Spiele wurde der Konzern Eli Lilly gemeinsam mit dem Team der US-Athletinnen und -Athleten aktiv, um verschiedene Gesundheitsprobleme in gesponserten Anzeigen und Videos für seine Medikamente zu thematisieren. Dabei wurde auf drei Medikamente verwiesen: „Trulicity“ (Typ-2-Diabetes), „Emgality“ (Migräne) und „Verzenio“ (Brustkrebs). Lilly ist nicht das erste Pharmaunternehmen, das Sponsorenverträge rund um die Olympischen Spiele abschließt. Johnson & Johnson war Sponsor der Olympischen Spiele 2008 in Peking, während Glaxo-SmithKline offizieller Labordienstleister der Olympischen Spiele 2012 in London war. Jedoch ist Lillys Ansatz, Athleten als Markenbotschafterinnen und -botschafter einzusetzen, weniger üblich im Pharmabereich.
Die Sponsoring-Partnerschaft von Lilly mit dem US-Team hatte die Firma im Februar 2020 gestartet und aufgrund der Verschiebung der Spiele auf 2021 verlängert. Die gesponserten Sportlerinnen und Sportler haben persönliche Verbindungen zu den behandelten Krankheiten.
So trat beispielsweise die olympische Turnerin Laurie Hernandez zusammen mit ihrem Vater, der an Typ-2-Diabetes leidet, in einer Werbung für „Trulicity“ auf. Der paralympische Handbiker Oz Sanchez spricht auf der „Trulicity“-Website über den Diabetes-Kampf seiner Mutter. Paratriathletin Allyssa Seely und Schwimmer Ryan Murphy, die beide an Migräne leiden, treten in einem TV-Spot für „Emgality“ auf.
Die Verbindungen zwischen Sport und Pharmaindustrie werden immer stärker. Sponsoring bei den Olympischen Spielen bietet Pharmaunternehmen eine riesige Plattform, um ihre Botschaften an ein weltweites Publikum zu übermitteln. Unternehmen wie Sanofi und Eli Lilly tun dies, um positive Gesundheitsbotschaften zu verbreiten und ihre Marken zu stärken. Solche Partnerschaften erfordern jedoch große Sorgfalt, um glaubwürdig und effektiv zu sein.