Durch das am 1. April 2024 in Kraft getretene Cannabisgesetz (CanG) hat sich der Alltag zehntausender Cannabis-Patienten bereits jetzt zum Positiven verändert: Medikamente mit Wirkstoffen aus der Cannabispflanze fallen nicht länger unter das Betäubungsmittelgesetz. Das macht die Verschreibung deutlich einfacher. Und es könnte dazu beitragen, dass künftig mehr Schwerkranke von den Vorteilen einer Cannabis-Therapie profitieren. Denn die Heilpflanze kann bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern zum Einsatz kommen, wird aber oft erst verschrieben, wenn konventionelle Ansätze erfolglos verliefen. Ein Aspekt, der in der aktuellen Berichterstattung über das CanG kaum Beachtung findet.
Das Medizinalcannabis-Unternehmen Four 20 Pharma aus Paderborn hat deshalb gemeinsam mit weiteren Medizinalcannabis-Unternehmen wie der Sanity Group die Interessengemeinschaft Initiative Endlich e.V. gegründet und eine bundesweite Kampagne gestartet – mit dem Ziel, ein deutliches Zeichen gegen die überwiegend negativen Schlagzeilen über das CanG zu setzen. "Für uns ist das CanG ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer verbesserten medizinischen Versorgung und ein klares politisches Signal gegen die Vorurteile, mit denen Patienten leider immer wieder konfrontiert werden", sagt Torsten Greif, Gründer und CEO von Four 20 Pharma. Thomas Schatton, ebenfalls Gründer und CEO, ergänzt: "Wir wollen den Fokus der öffentlichen Debatte stärker auf den Bereich Medizinalcannabis lenken und damit weg von für Patienten eher nachrangigen Themen wie Social Clubs und den Möglichkeiten des Eigenanbaus."
Dabei sind die beiden nicht alleine: Zahlreiche Prominente sowie Experten und Betroffene bekennen im Rahmen der "Initiative Endlich" Farbe. Zu den Gesichtern, die auf der ganz in grün gehaltenen Internetseite https://www.initiative-endlich.de und bundesweit auf Plakaten und in Anzeigen zu sehen sind, gehören unter anderem die erfolgreiche deutsche Sängerin Vanessa Mai, Schauspieler Wotan Wilke Möhring, der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter René Adler, Dr. med. Dipl.-Chem. Konrad F. Cimander, der unter anderem Gründungsmitglied und seit 2022 Präsident der Deutschen Medizinal-Cannabis Gesellschaft (DMCG e.V.) ist, oder Vincent Kühne, Podcaster und Mitglied des von Four 20 Pharma ins Leben gerufenen Patientenbeirats. Sie unterstützen die Kampagne mit ihren persönlichen Erfahrungen und Meinungen. Die Website liefert zudem weiterführende Informationen und ermöglicht einen einfachen Zugang zu Ärzten, die einer Cannabistherapie gegenüber aufgeschlossen sind.
"Hoffnung auf mehr Normalität im Alltag keimt"
Auftakt der Kampagne war am 20. April, weil der Tag in englischer Schreibweise (4/20) an das internationale Codewort für Cannabiskonsum, "420" oder "four twenty", erinnert. Bei einem Event im Anomalie Art Club in Berlin kamen Vertreter der gesamten Branche und Experten aus dem Gesundheitssektor zum Austausch zusammen. "Seit beim Launch-Event der 'Initiative Endlich e.V.' und den damit verbundenen Gesprächen erleben wir, dass durch das CanG bei Betroffenen Hoffnung auf mehr Normalität im Alltag aufgekommen ist. Wir wünschen uns, dass sich diese Stimmung auch mit Hilfe unserer Kampagne nicht nur in der Bundesrepublik, sondern in ganz Europa möglichst weit verbreitet und sich andere Länder auch ein Beispiel daran nehmen", sagt Thomas Schatton.
"Uns liegt es am Herzen, zu zeigen, wie vielseitig diese uralte Heilpflanze eingesetzt werden kann. Denn das ist es, was uns antreibt: Schwerkranken Menschen zu helfen. Und das darf im Rahmen der Debatte über die Teillegalisierung nicht in den Hintergrund geraten. Dafür setzen wir uns als Branche geschlossen mit der 'Initiative Endlich e.V.' noch stärker ein als bisher", beschreibt Torsten Greif die Motivation der Initiatoren, zu denen auch die Medizinalcannabis-Unternehmen avaay, Adven und Vayamed gehören.